Lohntransparenz 2026 - wenn Offenheit zur Pflicht wird

Ab Mitte 2026 tritt in Deutschland die neue EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz in Kraft.

Was nach einem weiteren Bürokratieprojekt klingt, verändert in Wahrheit die Grundstruktur vieler Vergütungsmodelle – und damit auch die Kommunikation zwischen Unternehmen, Mitarbeitenden und Bewerbenden.

Mehr als ein Gesetz – ein Kulturwandel

Ziel der neuen Regelung ist klar: faire, nachvollziehbare Bezahlung und mehr Gleichstellung am Arbeitsplatz.
Doch für viele Unternehmen bedeutet das eine doppelte Herausforderung.
Sie müssen nicht nur ihre Gehaltsdaten sauber aufbereiten, sondern auch die Kommunikation rund um Vergütung neu denken.

Bislang veröffentlichen nur wenige Arbeitgeber Gehaltsspannen oder Medianwerte.
Mit der Umsetzung der Richtlinie wird das künftig Pflicht – spätestens bei Stellenausschreibungen oder auf Nachfrage.

Doch Transparenz heißt nicht nur Zahlen nennen.
Sie verlangt Strukturen, Prozesse und eine Sprache, die Vertrauen schafft.

Rechtliche Anforderungen mit praktischen Folgen

Die Richtlinie verpflichtet Unternehmen ab einer bestimmten Größe zur regelmäßigen Berichterstattung über Entgeltstrukturen und mögliche Lohnunterschiede.

Diese Pflicht gilt zunächst für größere Unternehmen und wird in den kommenden Jahren schrittweise auf kleinere Betriebe ausgeweitet.

Mehr Transparenz führt zwangsläufig zu mehr Gesprächen – intern wie extern.
Ob Gehaltsvergleiche, individuelle Nachfragen oder Diskussionen über Gerechtigkeit:
HR-Abteilungen werden stärker in Moderationsrollen rücken.

Wer gut vorbereitet ist, kann diesen Wandel aktiv gestalten:
Klare Vergütungsrichtlinien definieren, interne Daten regelmäßig prüfen, Führungskräfte schulen und die Kommunikation frühzeitig anpassen.

Chancen statt Pflichten

Was auf den ersten Blick nach Aufwand klingt, kann zur Chance werden.
Transparente Vergütungssysteme fördern Vertrauen, stärken die Arbeitgebermarke und schaffen nachvollziehbare Entwicklungspfade.
Gerade im Wettbewerb um Talente gewinnt, wer nachvollziehbar, fair und konsistent kommuniziert.

Unternehmen, die frühzeitig handeln, vermeiden nicht nur rechtliche Risiken, sondern positionieren sich als moderne, verantwortungsbewusste Arbeitgeber.

Fazit

Die Einführung der Entgelttransparenz ist kein formaler Akt, sondern ein Signal:
Fairness wird messbar – und Kommunikation wird zur Führungsaufgabe.

SKALBACH unterstützt Unternehmen dabei, Fach- und Führungskräfte zu finden, die zu diesen Werten passen und für eine Unternehmenskultur stehen, die Offenheit nicht fürchtet, sondern lebt.

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