Early Turnover stoppen: Der erste Eindruck entscheidet

Ein neuer Job, ein neues Team, frische Motivation – und nach wenigen Wochen ist alles vorbei.

Immer mehr Unternehmen erleben, dass neue Mitarbeitende schon im ersten halben Jahr wieder gehen. Fachlich geeignet, menschlich motiviert – und trotzdem weg.

Was bleibt, ist Ratlosigkeit:

Lag es an der Führung?
An der Einarbeitung?
Oder an Erwartungen, die nie ausgesprochen wurden?

Dieses Phänomen hat einen Namen: Early Turnover. Und es ist eines der größten, oft unterschätzten Risiken moderner Personalstrategien.

Der unsichtbare Verlust: Warum Early Turnover so teuer ist

Early Turnover beschreibt die Kündigung neuer Mitarbeitender innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate. 

In vielen Branchen liegt diese Quote inzwischen deutlich höher als noch vor wenigen Jahren. Besonders betroffen sind technische Berufe, Pflege, Vertrieb und IT.

Die Folgen gehen weit über den reinen Recruitingaufwand hinaus. 

Unbesetzte Positionen bremsen Projekte, überlasten Teams und kosten Unternehmen im Schnitt das Zwei- bis Dreifache eines Jahresgehalts. 

Noch schwerer wiegt der kulturelle Schaden: Wenn neue Kolleginnen und Kollegen früh wieder gehen, hinterlässt das Spuren bei denen, die bleiben.

Die wahren Ursachen liegen tiefer

Viele Unternehmen investieren heute massiv in Employer Branding und Recruiting, aber zu wenig in die Phase danach. Ein perfekter Starttag ersetzt keine stabile Bindung. Der erste Arbeitstag ist nicht der Beginn, sondern oft schon die entscheidende Bewährungsprobe.

Fehlt Orientierung, Feedback oder persönliche Begleitung, entsteht Unsicherheit – und aus Unsicherheit wird Distanz.
Gerade in den ersten 100 Tagen entscheidet sich, ob jemand bleibt oder geht.

Drei Impulse, um Early Turnover zu vermeiden

1. Bindung beginnt mit dem ersten Kontakt

Retention startet nicht beim Onboarding, sondern ab dem Moment der Zusage. Zwischen Vertragsunterschrift und Arbeitsbeginn darf keine Funkstille herrschen. Ein strukturierter Preboarding-Prozess mit regelmäßiger Kommunikation schafft Vertrauen, bevor der erste Tag beginnt.

2. Führung ist der entscheidende Faktor

Nicht HR hält Mitarbeitende, sondern die Führungskraft. Wer neue Teammitglieder persönlich abholt, Erwartungen klärt und echtes Interesse zeigt, baut Bindung auf. Kurze, ehrliche Gespräche in den ersten Wochen wirken stärker als jedes Einarbeitungshandbuch.

3. Onboarding ist kein Sprint, sondern ein Marathon

Viele Unternehmen beenden ihr Onboarding nach 30 Tagen. Erfolgreiche Unternehmen begleiten neue Mitarbeitende über drei bis sechs Monate mit Check-ins, Mentoring und Feedbackgesprächen. So bleibt das Gefühl, angekommen zu sein, auch dann erhalten, wenn der Alltag beginnt.

Fazit

Frühe Fluktuation ist kein Zufall, sondern ein Warnsignal.
Sie zeigt, dass Prozesse, Erwartungen und Kultur noch nicht im Gleichgewicht sind.

Moderne Personalarbeit schafft Strukturen, die Orientierung, Zugehörigkeit und Entwicklung fördern – von der Zusage bis zur langfristigen Zusammenarbeit.

SKALBACH bringt Unternehmen und Menschen zusammen, die wirklich zueinander passen – damit aus Einstellung Bindung wird.

Early Turnover stoppen heißt: Nachhaltig besetzen statt schnell ersetzen

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